Toyohiko Kagawa, geboren in eine Samurai-Familie, wurde durch seine tiefe Ergriffenheit von der Liebe Gottes zu einem christlichen Reformer, Pazifisten, Bürgerrechtler und Gewerkschaftsaktivisten.
Zudem verfasste er 150 Bücher. Wegen seiner Beteiligung an Streiks kam er ins Gefängnis, wo er zwei Romane schrieb. 1940 verurteilte er öffentlich die japanische Besetzung Chinas und wurde dafür erneut inhaftiert.
Kagawa strebte danach, christliche Werte in die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu integrieren, und verfolgte eine genossenschaftlich organisierte Alternative zwischen Kapitalismus und Sozialismus.
Seine Berufung, den Bedürftigen zu dienen, führte ihn in die Slums von Kobe, wo er als Sozialarbeiter, Missionar und Forscher tätig war. Er gründete Schulen, Krankenhäuser und Kirchen, war Mitbegründer einer politischen Partei und rief die “Alljapanische Antikriegsliga” ins Leben. Zudem träumte er von einem globalen Staatenbund, der auf genossenschaftlichen Prinzipien basieren sollte.
Trotz seiner bedeutenden Rolle als christlicher Denker des 20. Jahrhunderts ist Kagawa in Europa weitgehend unbekannt.
Vor dem Tenno sprach er Klartext:
„Jeder, der groß unter euch sein wird, sollte der Diener aller sein. Die Souveränität eines Herrschers, Eure Majestät, ist in den Herzen des Volkes. Nur am Dienst an anderen kann ein Mann oder eine Nation gottgefällig sein.“
Toyohiko Kagawa vor Kaiser Hirohito, im Kaiserpalast Tokio, 1946
Zum Kommunismus meinte er:
„Die einzige Kraft des Kommunismus besteht in der Diagnose einiger Krankheiten einer gestörten Gesellschaft. Er kennt keine Heilung. Er schafft lediglich eine infantile Paralyse der sozialen Ordnung.“
Infantile Paralyse. Autsch.
Bild: Wikipedia
Deutschlandfunk: Toyohiko Kagawa – ein christlicher Vordenker des japanischen Pazifismus
Philip Powell, Lecture: He made his lives ambition to be like Jesus…