„Wer mit Ungerechtigkeit Gerechtigkeit anstrebt, dessen Gerechtigkeit bleibt ungerecht“

Als ich das las, dachte ich mir: China war schon mal weiter als heute. In tausenden von Jahren gerät halt manches in Vergessenheit, besonders aber in den letzten 75.

„Wer mit Ungerechtigkeit Gerechtigkeit anstrebt, dessen Gerechtigkeit bleibt ungerecht; wer mit Unglaubwürdigem Glaubwürdigkeit anstrebt, dessen Glaubwürdigkeit bleibt unglaubwürdig. Der Kluge handelt nur, wenn es dafür einen Anlass gibt; der Vergeistigte, wenn er daran glaubt. Der Kluge übertrifft den Vergeistigten nicht – das ist schon lange so; der Dumme beschränkt sich darauf, was er bei anderen sieht“

Zhuangzi
Chinesischer Philosoph, 369-286 BC

Zhuangzi, einer der einflussreichsten Denker des Daoismus, stellte vor allem die Konfuzianer mit scharfsinnigem Spott bloß. Er lehnte die konfuzianische Ideologie und deren Tugendlehre ab, die seiner Meinung nach auf Autorität und Gehorsam gegenüber dieser basierte.

Interessanterweise weist der autoritäre Ansatz, den die Kommunistische Partei Chinas unter Präsident Xi Jinping verfolgt, gewisse Parallelen zu den Lehren des Konfuzius auf, insbesondere in Bezug auf die Betonung von Hierarchie und Gehorsam.

Zhuangzi tickte anders. Sein berühmtester Spruch lautet:

„無為而無不為“
(Wu wei er wu bu wei)

Auf Deutsch wird das oft als „Tue das Nichts-Tun, und nichts bleibt ungetan“ wiedergegeben.

Der Spruch beschreibt das daoistische Konzept des Wu Wei (無為), was wörtlich „Nicht-Handeln“ bedeutet, aber nicht passives Nichtstun meint.

Stattdessen geht es um ein natürliches, müheloses Handeln im Einklang mit dem Fluss des Lebens und dem Dao (dem „Weg“).

Siehe auch: Deutschlandfunk

Lese dazu wie das “Nichts-Tun” 2300 Jahre später von jungen Leuten neu erfunden wird.

 

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