Dies ist ein Geschichten erzählender vernetzter experimenteller Miniblog. Und: „My blog is my castle!”
„Wir leben nicht nur in der Realität, sondern in unseren Erzählungen über die Realität.“
Menschen sind Geschichtenerzähler
Geschichtenerzähler gibt es seit Urzeiten. Sie sind Unterhalter, Informierer, Warner, Ermutiger, Prediger, Kollegen, Helfer, Plauderer, Menschen.
Wo immer es etwas bemerkenswertes zu entdecken gibt, gibts eine neue Geschichte. Jedes Zitat, Erlebnis, Fotostory, Bericht beinhaltet ein persönliches Entdecken und gerade das Subjektive ist interessant. Im besten Fall verbreitet es ein Gefühl des Staunens, der Freude und des Sinns.
Das Subjektive, Persönliche, ist aber auch der nötige Experimentierraum, sich dem Objektiven, also der Wahrheit anzunähern „und die Wahrheit wird euch befreien“ (Johannesevangelium 8,32) – und mehr Freiheit wollen wir doch.
Dieser Freiraum muss frei bleiben.
Kommerzielle Soziale Medien haben sich die Geschichtenerzähler und ihre Freunde gekrallt
Von Ausnahmen abgesehen, haben die zentralisierten Sozialen Medien, die vorhandenen sozialen Netzwerke des realen Lebens gekapert, ihre Geschichtenerzähler gerne übernommen und ihr Geschäftsmodell immer weiter zu ihren Gunsten angepasst. Man nennt das „enshitification“.
Die „Vershitifizierung“ digitaler Räume, ein von Cory Doctorow geprägtes Konzept, beschreibt den Verfall von Online-Plattformen, da sie Profit über das Benutzererlebnis stellen.
Römisches Kolosseum
Twitter, von Elon Musk als X bezeichnet, hat das Geschäftsmodell eines modernen Kolosseums: Unten in der Arena gibts ein herzzerreißendes buntes Treiben und man schlägt sich die Köpfe ein. Das Publikum feuert an und will mehr. Die Betreiber meinen, Geld stinkt nicht und ausserdem, das Publikum will es ja so.
Dabei wird fast schon nebenbei ständig die Welt neu erklärt. Produzierte Erzählungen werden dann in grosser Menge konsumiert. Ein Überangebot, oft auch, radikaler Lösungen, formt unreflektiert das Denken der Menschen um.
So entsteht, unter anderem, Totalitäres.
Wie im alten Rom.
Abschalten?
Aber ganz ohne geht es nicht.
Also, öfter mal die Arena wechseln!
Darf ich vorstellen: Der vernetzte Blog oder, wie hier, der vernetzte Miniblog für Leute, die kleinere Häppchen wollen.
Was ist (m)ein Miniblog?
Beiträge hier haben meist nur 200 bis 500 Wörter, manchmal mehr.
Das ist oft ausreichend für ein Schlaglicht, einen kurzen, schnellen Einstieg in ein Thema und erlaubt Links zur Vertiefung.
Im Unterschied dazu erlauben klassische Mikroblogs, etwa 140 bis 500 Zeichen (nicht Wörter) dazu Links und einen Anhang.
Vernetzt
Blogbeiträge können per ActivityPub und anderen Protokollen im offenen sozialen Web verbreitet, abonniert, kommentiert, geliked und geteilt werden.
Außerdem:
Mein Blog ist mein Social Media Profil
„My blog is my castle“
Dem Profil folgen kann jeder mittels einer Vielzahl von Apps die z.B. ActivityPub unterstützen, wobei Mastodon und Threads.net derzeit nur die bekanntesten sind.
Freie Auswahl für Leser
Ich verwende z.B. Mastodon per Elk Web App oder JetPack Reader App von WordPress.com um Leuten zu folgen und Inhalte zu lesen.
Bei letzterem App kann ich fast allen Blogs folgen, selbst dann wenn sie noch kein ActivityPub sondern “nur” RSS-Feeds unterstützen.
Bei RSS gibts halt keinen direkten Rückkanal, aber ich kann den Beitrag oder ein Zitat daraus re-bloggen, also erneut teilen und meinen Senf dazu geben.
Besonderheit dieses Blogs
Folgen über das Fediverse kann man bei diesem Blog nur den eigentlichen Blogbeiträgen und seinen Kommentaren, nicht aber den kurzen “Updates” oder Beiträgen in den “Gruppen”.
Selbstorganisation, Kooperation, Wettbewerb
Das sind Ideen des freien und damit fast zwangsläufig dezentralen Internets bei gleichen Chancen für alle Beteiligten, durch unabhängige Standards, neu erfunden als freie soziale Medien, bekannt auch als das Fediverse.
Dezentral: Weniger Anfälligkeit für Marktversagen
Märkte neigen zu Monopolen, auch und besonders in Social Media. Monopole bringen einerseits überdurchschnittliche Renditen und produzieren durchgeknallte Milliardäre, benachteiligen aber anderseits Konsumenten, Kreative und herkömmliche Medienangebote. Regulierung mag Probleme lösen, schafft aber auch neue.
Wenn jeder Mensch, jede Gruppe oder auch jedes Unternehmen sein eigenes Social Media Profil selbst betreibt und vernetzt, ist das wie ein Markt mit vielen vielen kleineren und mittleren Anbietern, mit denen die Grossen dann konkurrieren dürfen und daher besser werden müssen.
Hallo Medienmacher, Verlage, ARD und ZDF, Kirchen, Pizzeria an der Ecke und alle anderen, die ihr über die Konzerne aus den USA jammert: ActivityPub, oder deren Weiterentwicklung, wäre vielleicht auch eine Lösung für eure Websites und Mediatheken?
Ich würde doch sofort meinen Lieblingssendungen / Publikationen über ActivityPub folgen in einer übersichtlichen Smartphone App meiner Wahl, die keinem einzelnen Konzern gehört und würde dann täglich nachsehen, was sich lohnt mehr Zeit damit zu verbringen. Und da dürft ihr dann auch gerne Werbung schalten.
Fürs Erste einmal: Testbetrieb
Diese Website ist derzeit noch im Testbetrieb. Noch einiges wird sich ändern bzw. ergänzt, auch dieser Text.
Das ist das schöne an ActivityPub: Jede Aktualisierung muss ich nur einmal machen. Der geänderte Text, kommt dann bei jedem Follower an. Die lesen immer das (aktualisierte) Original. So muss ich nicht zusätzlich neu posten/korrigieren, wie es z.B. bei Facebook der Fall wäre.
Aber hey, keine Ahnung ob das alles klappt.
Über Feedback freue ich mich.
Bild: DAL-E – KI